Gunda Scheel

Fotografie

 

Gunda Scheels Bilder – eine Art atmosphärisch vertiefte Augenblicke – sind keine Schnellschüsse in ständig wechselnden Umfeldern mit anschließender Auswahl der gelungensten Bilder oder Nacharbeit im Labor. Sie entstehen durch kontemplative Annäherung an Orte und Dinge ihres Interesses, durch Entdecken und Eingrenzen von Eindrücken, wobei der Modellierung der Innen- und Außenräume und der Objekte durch Licht und Schatten eine besondere Rolle zukommt. Geformtes, gebündeltes Licht kann selbst zur Hauptfigur eines Bildes werden. Beim Betrachten ihrer Bilder tritt Irritation ein, wenn die gewohnten, wiedererkennbaren Orientierungspunkte sich in ambivalente, vielansichtige Mehrdeutigkeit auflösen, ein Schatten wirkungsmächtiger hervortritt als das Objekt, das den Schatten wirft, Spiegelungen die Welt auf den Kopf stellen, gewöhnliche Gebrauchsgegenstände solistisch dominant auftreten und die Wahl des Bildausschnitts vertraute Orte in unbekanntes Gelände verwandelt. Irritation und Faszination liegen eng beieinander.

Das Bild entsteht im Suchfenster der Hasselblad. Exploratives Sehen und „Bilderfinden“ sind der Ausgangspunkt ihrer Arbeit, der Druck auf den Auslöser ist der letzte und abschließende Akt der Bildherstellung. Von innen nach außen zu arbeiten, das macht die Bildhaftigkeit und die poetische Ausstrahlungskraft der Fotografien von Gunda Scheel aus. Die in Augenschein genommene Sache kommt nicht zur Darstellung, sondern erfährt eine Verwandlung zur Bildform. Im Spannungsfeld von Wahrnehmung und Bildfindung kommt es zu unerwarteten erhellenden Momenten.

 

Kinotrailer zur Ausstellung

 

Vita

Die Fotografin Gunda Scheel, 1940 in Düsseldorf geboren, aufgewachsen im Südschwarzwald, studierte nach einer Orientierungsphase an der Werkkunstschule in Krefeld, von1960 bis 1964 an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Prof. Gerhard Hoehme und anschließend in der Grafikklasse von Prof. Walter Breker. In diese Zeit fallen ihre ersten Versuche auf dem Gebiet der künstlerischen Fotografie.

Nach dem Umzug der Familie von Düsseldorf nach Münster widmete sich Gunda Scheel verstärkt der Fotografie. Ihre Ausstellungen in Münster, Düsseldorf, Lippstadt, Gelsenkirchen und Wismar machten sie bekannt und dokumentieren ihre Eigenständigkeit in der zeitgenössischen Fotografie. Sie hat sich initiativ in der Vermittlung bildkünstlerischer fotografischer Positionen verdient gemacht.

Gunda Scheel steht in besonderer Beziehung zur Friedrich-Hundt-Gesellschaft e.V. Als stellvertretende Vorsitzende hat sie über Jahre maßgeblich die künstlerische Ausrichtung der Gesellschaft mitgeprägt.

 

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